Manifestation von Veränderung ist ein einfacher Prozess im Gehirn – mindestens zwei Neurone schließen sich für einen Plan zusammen. Hier steht, wie Sie den Neuronen optimale Arbeitsbedingungen geben.

Sie wollen etwas verändern?

Es ist notwendig, dass Sie sich über zwei Faktoren klar sind_

  1. Wo stehen Sie gerade?
  2. Was soll bei meiner Veränderung herauskommen?

Um den Punkt 2. erreichen zu können, müssen Sie sehr klar sein, was die Beschaffenheit Ihrer Veränderung betrifft.

Einfaches Beispiel: Ortswechsel

Wenn Sie mit dem Auto eine Reise unternehmen – und wenn es keine Rundfahrt sein soll – brauchen Sie ein Ziel. Sie wollen Ihr Auto am Ende der Reise auf einem Parkplatz abstellen und etwas besichtigen oder in einem Hotel übernachten.

Also müssen Sie wissen, wo Ihr Ziel ist. Leuchtet ein.

Eine Autofahrt ist dabei noch vergleichsweise trivial.

Sie sehen sich z. B. online die Gegend an (oder Sie kennen das Ziel) – und Sie fahren hin. Einfach.

Wenn Sie angekommen sind, hat sich Ihre Idee, diese Reise zu unternehmen, in Form Ihrer Anwesenheit am Ziel manifestiert.

Das leuchtet bei einer Autofahrt jedem Menschen ein:

Ich bin von A nach B gefahren, weil ich mich so entschieden hatte. Weil ich eine Idee hatte, an dieses Ziel zu fahren. Weil ich getankt habe und mir über den Weg klar wurde. Ich bin angekommen, auch wenn es unterwegs Stau gab und ich mich heftig verfahren habe. Hier bin ich.

(Dafür muss man übrigen nicht studieren.)

Warum können wir dieses einfache Prinzip nicht einfach in den größeren Alltag, die Lebensthemen und -träume übertragen? Anders gefragt:

Warum bleiben viele Ziele nur Traumziele und werden nie erreicht?

Die einfache Antwort: weil alles, was nicht trivial von A nach B, sondern von A nach XYZ geht, aus vielen Teilen und Einzelzielen besteht.

Je mehr der Mensch von diesen Einzelzielen in seiner Vorstellung zu konkreten Bildern entwickelt, desto eher gelangt er zumindest schon in die Gegend, wo das stattfinden kann, was ich hier beispielhaft zeige:

  • Glück in der Beziehung aufbauen
  • Wohlstand entwickeln
  • Karriere machen
  • Lebensträume verwirklichen

Bei solchen Themen gibt es nicht eine Adresse oder ein Hotel wie bei der Autoreise.

Glück in der Partnerschaft ist ein großes Feld, das aus vielen einzelnen Bereichen besteht. Kleine und große Gesten, Augenblicke. Gemeinsame Zeiten. Herausforderungen.

Da gibt es keine Formel, die heißen würde: Glück = X oder Y. Glück und Wohlstand setzen sich aus vielen, aus sehr vielen einzelnen Bausteinen zusammen.

Was ist Manifestation?

Manifestieren ist Ihnen sicher schon als Wort begegnet.

Vielleicht haben Sie ein Video auf YouTube gesehen. Es gibt eine Vielzahl teilweise sehr schriller und greller Bewegtbilder.

Entscheidend ist, dass Sie eines verstehen:

Manifestieren ist keine Wissenschaft, sondern ein Handwerk. Wörtlich.
Denn: Manifest und davon abgeleitet manifestieren kommt aus dem lateinischen manifestus „offenbar, augenscheinlich, handgreiflich“ (Quelle: Kluge, Etymologisches Wörterbuch, 23. Ausgabe, S. 538).

Ein Manifest ist ein Programm einer Gruppe.

Manifestieren beschreibt die Tätigkeit, das Transformieren eines Planes in die Wirklichkeit in die Wege zu leiten und zum Abschluss zu bringen.

Der Text, den Sie in diesem Augenblick lesen, hat sich von einer ersten Idee ausgehend als geschriebener Text in die Wirklichkeit verwandelt.

Einfacher ausgedrückt:

  1. Ich hatte die Idee, den Text zu schreiben.
  2. Und ich habe es getan.

Was passiert im Gehirn beim Entwickeln einer Idee?

Neuronen feuern miteinander. Das zählt zur Natur von Neuronen.

Neuronen, die besonders intensiv und oft miteinander feuern, verbinden sich.

Und umgekehrt.

Das ist die Regel von Hebb (Hebbsche Regel.)

Sie können es sich so vorstellen: Zwei Personen, die einander oft begegnen und jedesmal viel miteinander zu besprechen haben, befreunden sich irgendwann.

Es fühlt sich richtig an. Stimmig.

Und so entscheiden sich die beiden Personen, mehr Zeit miteinander zu verbringen.

Manche heiraten dann.

Andere sind für ihr Leben engste Freunde.

Synaptische Verbindungen sind wie Freundschaften

Niemand stellt Freundschaften in Frage.

Sie sind einfach da.

Bei allen Freundschaften und anderen gedeihlichen zwischenmenschlichen Beziehungen ist das gut so.

Es gibt aber – auch im Gehirn bei den synaptischen Verbindungen – Abhängigkeitsbeziehungen.

Zu diesen kommen wir weiter unten.

Neuronen

Neurons that fire together, wire together. Neurons that wire together, fire together.

Haben sich im Gehirn „die richtigen“ Neuronen miteinander befreundet, kann viel Gutes entstehen:

Ein Mensch hat ein umsetzbares Ziel vor Augen und setzt es um: auch dann, wenn das Ziel zeitlich gesehen noch etwas weiter weg sein sollte, eine Reifezeit braucht. Wer das Ziel vor Augen hat, wird es erreichen.

Aber.

Weiter oben hatte ich schon auf die negativen Verbindungen hingewiesen.

Auch solche gibt es im Gehirn.

Wissen Sie, woran Veränderungen scheitern, wenn sie scheitern?

Veränderungen scheitern nicht an zu schwachem Willen. Sie scheitern an zu starkem Zweifel.

Einige Gedanken der großen ungarischen Philosophin Agnes Heller: Die Furcht vor dem Zweifel. Hier als Sofort-Download bei Auditorium Netzwerk.

In einer seiner Jugendschriften schrieb der dänische Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller Søren Aabye Kierkegaard, dass Philosophie immer mit Zweifeln anfängt. Damit beschreibt er die „Logik“ aller traditionellen Philosophien. Alle traditionellen Philosophien fangen mit Zweifeln an, um am Ende zum wahren, transzendentalen Wissen zu kommen. Die posthegelianischen Philosophen sind mit einem neuen Dilemma konfrontiert. Einerseits sollen sie die Attitüde des Zweifelns auch auf die transzendentale Ebene anwenden.
Andererseits müssen sie doch ein „arché“, einen festen und unzweifelhaften Grund, ein Prinzip, voraussetzen, um überhaupt etwas über die Welt wissen und sagen zu können. Weder radikaler Skeptizismus noch absolutes Wissen. Was kann man mit diesem Dilemma anfangen? Der Vortrag reflektiert auf verschiedene philosophische Antworten zu dieser Frage.
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Zweifel ist nicht immer und nicht grundsätzlich schlecht

Ein gesunder Zweifel führt zum Abwägen. Er kann von unüberlegtem Handeln abhalten.

Eine gute Ambivalenz kann so aussehen:

Auch wenn ich zweifle, bin ich sicher.

Toxischer Zweifel jedoch kann jedes noch so gute Ziel unerreichbar werden lassen.

Selbst wenn ein Mensch alle Mittel und Voraussetzungen hat: Talent, Wissen, Zeit, Willen und Ausdauer – toxischer Zweifel kann alle Energie ausbremsen und zum Stillstand führen.

Beispiele für toxischen Zweifel:

Bekannte, Kollegen, aber auch Familienmitglieder können es förmlich ausschließen, dass eine Person eine bestimmte Veränderung schafft. Weil alle davon ausgehen, dass auch künftig das geschehen wird, was schon immer passiert ist.

Wenn hierzu noch ein schwaches Bewusstsein für die eigene Wirksamkeit kommt, wird es nichts werden.

Wer in der Überzeugung lebt, dass sich alles Negative wiederholen wird, weil es immer schon so war, lebt in der Vergangenheit.

Das alles ist abgelaufen.

Wissen Sie, wann das Mindesthaltbarkeitsdatum einer negativen Entwicklung abgelaufen ist?

In diesem Moment!

Bleiben Sie in diesem Bild. Stellen Sie sich eine alte Konservendose vor. In dieser sind alle alten Verhaltensmuster und Denkmuster enthalten. Sie drehen die Dose auf den Kopf, sehen sich den Aufdruck des Haltbarkeitsdatums an und stellen fest: abgelaufen.

Also: Nicht mehr öffnen. Nicht wiederverwenden! Nicht aufkochen!

Machen Sie sich daran, frische und kraftvolle Verhaltensmuster und Denkmuster zu entwickeln.

So stärken Sie Ihren Plan für die Umsetzung: Neurone durch Wiederholung feuern lassen. Bis sie fest verbunden sind

Zwei Neuronen und die Dendriten

Zwei Neuronen und die Dendriten

Wie lange darf ein Baby üben, bis es laufen kann?

Wie lange haben Sie geübt, bis Sie laufen konnten?

Oder: Wie lange würden Sie einem Säugling, der sich zum ersten Mal am Hosenbein oder einem Stuhl hochzieht, Geduld schenken?

Die Antwort lautet logischerweise:

Selbstverständlich darf das Kind so lange üben, bis es laufen kann

Kein gesunder Mensch würde auf die Idee kommen, ein Kind aufzugeben, weil es nach einem Tag noch nicht laufen kann.

Weil alle einsehen, dass es Zeit braucht, bis im Gehirn die notwendigen Verschaltungen (synaptische Verbindungen) aufgebaut sind.

Was wäre, wenn ein Kind sich selbst bezweifeln würde?

Es würde stürzen und nach kurzer Zeit aufgeben.

Genau das unterscheidet die kindliche, unerschrockene Natur vom verzagten Habitus eines verunsicherten Erwachsenen.

Das Kind setzt in die Wirklichkeit um, was es sich in den Kopf gesetzt hat. Es tut, was es tun muss, um zu sehen, was auf dem Tisch liegt. Es muss aufstehen und gehen, um sich von A nach B zu begeben.

Der Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen: Kinder fragen nicht, sie setzen ihre Pläne um. Wenn sie dabei zunächst scheitern, wählen sie andere Wege. Bis es funktioniert.

Viele Erwachsene versuchen, von vornherein eine Art Garantie für den sicheren Erfolg zu haben. Da es diese nicht geben kann, beginnen sie nicht einmal. Oder sie geben schnell auf.

Anders ausgedrückt: Alle könnten die Hebb’sche Regel anwenden und stabile Neuronenverbindungen für ein bestimmtes Ergebnis aufbauen. Sie könnten einen neuen Gedanken immer und immer wieder denken und ihn mit Handlungen und Gefühlen verbinden. Aber viele belassen es dabei, höchstens eine flüchtige Bekanntschaft zwischen einigen Neuronen entstehen zu lassen.

So erreicht niemand eine Veränderung.

Denn: Die Macht der Gewohnheit, die in notorischen Zweifeln steckt, verhindert jede Veränderung. Weil sie diese förmlich ausschließt.

Der Weg: Zweifel sichtbar machen und ihnen neue Sicherheiten gegenüber stellen

Fragen Sie sich manchmal, warum Sie es nicht schaffen, sich zu ändern?

Geben Sie es auf. Gebe Sie es auf, sich negative Fragen zu stellen.

Neuronen

Neurons that fire together, wire together. Neurons that wire together, fire together.

Erstens haben Sie sich bereits geändert, seitdem Sie mit dem Lesen dieses Textes begonnen haben.

Zweitens brauchen Sie sich nicht groß anzustrengen. Stellen Sie sich die Zellebene vor. Imaginieren Sie, wie sich in Ihrem Gehirn einige sehr nützliche synaptische Verbindungen entwickeln.

Wenn Selbstzweifel aufkommen, sagen Sie sich – ruhig auch laut: Danke, das erinnert mich daran, dass ich felsenfest davon überzeugt bin: Ich will und muss und werde es schaffen. Ich habe es in Gedanken bereits erreicht und kann sehen, wie ich mich dann / dort verhalte.

Es wird Sie vielleicht überraschen, aber diese „Technik“ wenden Sie schon immer an. Sie merken es nur nicht immer.

Wenn Sie eine Reise unternehmen und zwischendurch im Stau die Frage aufkommt, ob es nicht besser gewesen wäre, zu Hause zu bleiben und das Verkehrschaos zu vermeiden: dann gibt es offensichtlich genügend starke und aufbauende Stimmen in Ihnen, die Sie ans Ziel begleiten.